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Newsletter April 2022

Newsletter April 2022

Newsletter April 2022

Noch nie waren so viele so sehr wenigen ausgeliefert.
Aldous Huxley britischer Schriftsteller 1894 – 1963

 

Wer hätte gedacht, dass mit dem Schwächerwerden des COVID Virus und der Hoffnung einer weiteren Öffnung unseres Alltages, ein noch weit grösserer Feind unser Leben stürmen würde?

So nah wie Sizilien, Madeira oder das Nordkap liegt die Ukraine, wo ein Krieg wütet, wie ihn kaum jemand erwartet hat. Ein Krieg sei nicht kontrollierbar, er kontrolliere uns, hatte jemand gesagt, er habe seine eigenen Gesetze oder vielleicht auch keine (mehr), und hinterlasse immer nur Verlierer, Verluste und Verlorene.

Einmal mehr ist Solidarität gefragt, doch diesmal geht es nicht um Distanz und Isolation, sondern ganz im Gegenteil um eine Öffnung und Kooperation – zwischen den Mächtigen in Europa und dem demokratischen Westen, wo unsere Neutralität mehrfach auf die Probe gestellt wird, aber auch mit den Schwächsten, die auf der Flucht sind und alles verlieren, ausser vielleicht ihre körperliche Gesundheit. Wir alle wollen helfen mit Geld, Geist und Gemeinschaft.

Gleichwohl geht das „normale Leben“ weiter, dort wo ich arbeite, lebe, spiele und liebe. Ein Leben, das vielleicht nie mehr so sein wird wie vor dem Virus, auch wenn wir fast alles dazu tun, dass es wieder in die geordneten Bahnen findet. So hat die relative Sicherheit mit dem Abebben der Pandemie einer neuen, vielleicht noch viel tiefgreifenderen Verunsicherung und Veränderung Platz gemacht und bedroht unseren inneren und äusseren Frieden.

 

Was können wir tun, um hier einigermassen gesund zu bleiben?

 

Wir können und müssen innehalten, einmal mehr, und uns fragen, was mir als Einzelperson und uns als Gesellschaft wirklich wichtig ist. Brauchen wir so viel Konsum und Kommerz, so viel Hektik und Höhepunkte, so viele Aktion(en) und Attraktionen und so viel Optimierung von uns und unserem Umfeld, besonders auch auf Kosten der Natur?

Wir sind aufgerufen, auf unser Leben zu schauen, zu ordnen und zu planen, nicht nur auf der Ebene der Gesundheit, und soweit möglich das zu tun, was uns guttut, was wir gut können, und zu lassen, was uns schadet – ein Verbinden und auch Trennen, es geht um Unterscheidung und Unterbrechung.

Bereits die Pandemie hat uns oft schmerzhaft gezeigt, dass alles zusammenhängt, nicht nur durch die Globalisierung. Der Krieg verdeutlicht dies noch einmal mehr. Wir, die Schweiz, sind keine Insel (mehr), werden es nie mehr sein. Jede/r von uns ist gefragt mitzuwirken, damit wir in und mit dieser Krise lernen, uns anpassen an die knapperen Ressourcen, verzichten lernen und uns weiterentwickeln, in erster Linie auch im Zusammenleben.

 

Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen.
Aber das Herz kann uns sagen, was wir tun müssen.

Joseph Joubert französischer Essayist 1754 – 1824

 

Unsere (neue) Praxis hat Ende 2021, 18 Monate nach dem Um- und Ausbau, ihren ersten Abschluss gemacht. Wir sind auf Kurs. Allerdings hat uns die Verdoppelung von Menschen und Raum zu Beginn an unsere Grenzen gebracht. Hier gilt unser Dank dem unermüdlichen Einsatz aller Mitarbeiter*innen, aber auch Ihnen allen, die uns unterstützen und ermutigen auf diesem Weg. Wir haben viele anerkennende Worte erhalten, auch Kritik, die wir in die Weiterentwicklung einfliessen lassen.

Trotz der Vergrösserung mussten wir erstmals seit vielen Jahren einen Patient*innenstopp einführen, weil für uns die Sicherheit der Patient*innen und die Qualität unserer Dienstleistung, aber auch die Arbeit als Lehrpraxis, sehr wichtig sind. Wir hoffen, dass wir diesen Stopp mittelfristig wieder aufheben können.

Die EQUAM Re-Zertifizierung ist soeben erfolgt. Wir konnten uns auf allen Ebenen noch einmal verbessern. Eine grosse Hilfe in der Praxisorganisation ist dabei unser praxisinternes Wiki. Darin beschreiben wir u.a. unsere Praxisgrundlagen, insbesondere auch die Prozesse und Abläufe innerhalb von Salutomed. Ganz im Sinne eines gemeinschaftlichen Nachschlagewerks können alle Mitarbeitenden ihr Wissen darin festhalten. Wir alle tragen damit dazu bei, dass wir unsere Arbeit gerade an den Schnittstellen laufend verbessern, voneinander und auch aus Fehlern lernen können.

Unser Ziel ist es, dass auch im xunds‑grauholz-Projekt Patientenpfad, gefördert von der Gesundheitsförderung Schweiz, solche Schnittstellen zu Nahtstellen werden. Hier konnten wir mit TeamSTEPPS ein seit Jahren bewährtes Zusammenarbeits-Instrument aus den USA übernehmen und gemeinsam mit der Steuergruppe DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) vom Englischen ins Deutsche übertragen.

Zur Weiterentwicklung der Praxis gehört auch, dass das seit 10 Jahren bestehende Patientenforum durch verschiedene Arbeitsgruppen abgelöst wurde. Diese Arbeitsgruppen sind interprofessionell zusammengesetzt (MPA, Pflege, Ärzt*innen, Psycholog*innen etc.) und werden mit Patient*innen erweitert (Partizipation).

Die aktuellen Themen der Arbeitsgruppen sind:
• Akutmedizin (u.a. Notfalltraining)
• Menschen mit chronischen Krankheiten
• Willkommenskultur (für Patient*innen und Mitarbeiter*innen)
• psycho-soziale Gesundheit

 

Die Lebensversicherung jeder Art ist Vielfalt, Vielfalt garantiert Überleben.
Isabel Allende chilenische Schriftstellerin geb. 1942

 

Dank einem Projekt mit der KPT sowie mediX Bern konnten wir die Medikamentensicherheit mit dem eMediplan weiter verbessern. Neu sind die Medikamentenpläne mit einem QR Code und den Bildern der Medikamente versehen. Um die Patientensicherheit zu gewährleisten, prüfen wir Dauerrezepte jedes Mal genau, bevor wir sie abgeben. Da wir diese Überprüfung im dichtgedrängten Tagesprogramm dazwischenschieben müssen, benötigen wir eine Vorlaufzeit von mindestens 2 Tagen. Bitte fragen Sie deshalb rechtzeitig nach, wenn Sie ein neues Rezept brauchen.

Für die Fahreignungsprüfung des SVA (Strassenverkehrsamt) gelten seit 2019 neue, strengere Richtlinien. Dazu gehören auch ein Gedächtnis- und Konzentrationstest. Viele von Ihnen haben die Eignungsprüfung bereits durchlaufen und auch erfolgreich bestanden.

 

Menschen – neue Mitarbeitende

Wir freuen uns, seit dem letzten Newsletter (September 2021) folgende neue Mitarbeitende bei Salutomed begrüssen zu dürfen.

Corinne Schneeberger, Qualitätsmanagement
Einen Raum zu kreieren, in dem sich das Potential von Menschen entfalten darf und ihre Fähigkeiten zum Ausdruck kommen können, bereitet mir grosse Freude. Das Team von Salutomed unterstütze ich als Verantwortliche des Qualitätsmanagements und im Sekretariat.

Séverine Tinembart, Praxisassistenzärztin
Ich freue mich bei Salutomed die ambulante Hausarztmedizin sowie die längerfristige und ganzheitliche Patientenbetreuung näher kennenzulernen.

Pia-Lynn Gobetti, Ernährungsberatung OVIVA
Ernährung ist sehr persönlich und mehr als nur reine Nahrungsaufnahme.

Emira Demiri, Medizinische Praxisassistentin
Ich bin zurück aus dem Mutterschaftsurlaub und freue mich wieder mitzuarbeiten.

Stefanie Studer, Neuropsychologin
Ich bin aus dem Mutterschaftsurlaub zurück und freue mich auf die interdisziplinäre Arbeit.

Marlies Schneeberger, Pflegefachfrau
Es ist mir eine grosse Freude, meine langjährige Berufs- und Lebenserfahrung bei Salutomed einzubringen. Teammitglied an einem Arbeitsort zu sein, wo Transparenz, offene Kommunikation, gegenseitiger Respekt und partnerschaftliche Zusammenarbeit gelebt wird, ist keine Selbstverständlichkeit.

Carlo Züger, Lia Hinderling und Fabian Wagner, med. Student*innen Telefondienst
Sie unterstützen das Team seit Anfang April am Telefon.

 

Abschiede

 Abschiede sind Teil des Lebens und tragen in sich auch den Zauber eines Neuanfangs an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit. Wir danken allen für die wertvolle Zusammenarbeit.

Carole Prelle, Praxisassistenzärztin
Sie war von August bis Januar bei uns als Assistenzärztin tätig.

Carla Lippert, Praxisassistenzärztin
Sie beendet ihre sechsmonatige Stelle Ende April bei uns.

Mara Berger, Medizinische Praxisassistentin
Viel zu früh verlässt sie uns, weil sie einen Sprachaufenthalt antritt, auch als Vorbereitung einer akademischen Laufbahn.

Jeanne Berset, Psychotherapeutin
Sie verlässt uns per Ende Mai, da sie wieder vermehrt in einem grösseren Therapeut*innen-Team und in der Klinik arbeiten möchte.

 

Neue Angebote

In Zusammenarbeit mit Roger Altmann vom Netzwerk Gesundheit Schweiz wollen wir das Peer-Modell in der Hausarztpraxis einführen. Peers sind „Experten aus eigener Erfahrung“. Sie helfen mit ihrem Erfahrungswissen mit, Patient*innen durch schwierige Phasen zu begleiten und unterstützen mit ihrer Arbeit die medizinischen Fachpersonen.

Ausserdem lancieren wir mit einem Pilotprojekt das psycho-soziale Coaching durch Regine Fankhauser. Das Coaching ergänzt und unterstützt die hausärztlichen und therapeutischen Massnahmen. Es bietet Raum für Patient*innen oder deren Angehörige, über ihre persönliche Gesundheitssituation zu sprechen, eigene Ressourcen zu entdecken und Lösungen zu gesundheitlichen Herausforderungen zu finden.

 

Kein Mensch weiß, was in ihm schlummert und zutage kommt,
wenn sein Schicksal anfängt, ihm über den Kopf zu wachsen.

Maria von Ebner Eschenbach österreichische Schriftstellerin 1830 – 1916

 

Aktuelles

Bis Ende April gilt in unserer Praxis weiterhin eine Maskenpflicht. Der Kanton Bern hat diese trotz Aufheben der Corona-Massnahmen für Arztpraxen empfohlen. Wir hätten auch von uns aus so gehandelt, da wir sehr viele Hoch-Risikopatient*innen betreuen.

Wegen dem anhaltenden MPA Mangel decken wir einen Teil des Telefondienstes mit speziell von uns geschulten Medizinstudent*innen ab. Neu können die Mitarbeitenden während des Telefongesprächs in unserem Wiki auf verschiedene „Diagnose-Instrumente“ zurückgreifen. So können die Triage-Entscheide, z.B. wie dringend jemand in die Praxis kommen sollte, vereinfacht und weiter verbessert werden.

Anfang Mai möchten wir gemeinsam mit der SPITEX ReBeNo ein vorerst gemeindenahes Netzwerk für palliative care gründen. Das Ziel ist es, gemeinsam mit dem Mobilen Palliativdienst der Stadt Bern, Menschen mit Krebs im Endstadium länger und besser zu Hause betreuen zu können.

 

Frieden bedeutet, in einem Gesicht zu lesen, das sich hinter den Dingen zeigt, wenn sie ihren Sinn und ihren Platz bekommen haben.
Antoine de Saint-Exupéry 1900-1944

 

Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit, viel Widerstandskraft und zahlreiche heilsame Begegnungen in dieser herausfordernden Zeit.

Das Salutomed Team